Die Archäologische Gruppe von FAKT

Der Geschichte auf der Spur: Die Archäologische Gruppe von FAKT

Die Archäologische Gruppe öffnet ihre Werkstatt am Sonntag, den 13.09.15 von 10 – 16 Uhr.. Freunde und Interessierte sind herzlich willkommen!

Der Förderverein für Archäologie, Kultur und Tourismus (FAKT) ist bekanntlich neben der Regionalentwicklung auch um die Bewahrung der Kulturschätze der Region am Heidengraben bemüht. Die Archäologische Gruppe um Franz Weiss ist offizieller Teil von FAKT . Derzeit umfasst die Gruppe zirka 20 Mitglieder. „Wir stehen für aktive Archäologie und haben in der Gruppe Gleichgesinnte gebündelt“, sagt Franz Weiss. Die Gruppe trifft sich in der warmen Jahreszeit regelmäßig, führt Begehungen sowie Notgrabungen durch.

Neue Heimat im ehemaligen Gemeindehaus
Beheimatet ist die Archäologische Gruppe seit 2009 im Erdgeschoss des ehemaligen Gemeindehauses in Erkenbrechtsweiler, das von der Gemeinde kostenlos zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt wurde. „Das ist sehr wichtig für uns, wir haben von Seiten der Gemeinde auch die Zusage, dass das keine kurzfristige Lösung ist“, freut sich Franz Weiss. Damit kam und kommt auch eine Menge Arbeit auf die Gruppenmitglieder zu: Die Räume wurden liebevoll mit eigenen Mitteln renoviert und zweckmäßig ausgestattet. So wurden große Schränke mit ausziehbaren Schubladen von einer ehemaligen Arztpraxis zur Verfügung gestellt, die nun statt Karteikarten die Funde der Gruppe beinhalten. Besondere Stücke wie ein Skelett und fachmännisch restaurierte Töpferware werden in großen Vitrinen ausgestellt. Auch ein interessantes Modell des Heidengrabens ist zu sehen. „Angedacht sind Dauerausstellungen mit wechselnden Objekten“, kündigt Franz Weiss an. Bis dahin wird aber noch einige Zeit vergehen: Bislang sind nur etwa 1 Prozent der gesamten Funde in Erkenbrechtsweiler, erst wenn das Gebäude entsprechend gesichert ist, werden auch die übrigen Funde dorthin gebracht.

Die Gruppe finanziert sich ausschließlich über Spenden und hat sich hier einen besonderen Weg zur Geldbeschaffung ausgedacht: Gesammelt wird Schrott, allerdings nicht zu festen Terminen. „Das läuft über Mund-zu-Mund-Propaganda. Wer uns kennt, ruft uns an und wir holen die Sachen dann ab“, erklärt Weiss, „Wir wollen auf diesem Weg nicht mit anderen Vereinen ins Gehege kommen. Die Bürger sollen selbst entscheiden, wen sie unterstützen wollen.“

Viele Augen sehen mehr als zwei
Der große Vorteil der Gruppe liegt in ihrer Vielköpfigkeit. „Wenn wir einen Acker begehen entgeht uns praktisch nichts Interessantes“, sagt Franz Weiss. Er ist vom Regierungspräsidium mit einem offiziellen Ausweis ausgestattet, der ihn berechtigt, bei Bedarf auch Notgrabungen durchzuführen. Wenn also bei Baumaßnahmen Geschichtsträchtiges ans Tageslicht kommt, laufen bei Franz Weiss und Co die Telefondrähte heiß: „Es wird allen Bescheid gegeben und wer Zeit hat kommt und hilft.“ So können binnen kürzester Zeit sehr viele Leute mobilisiert werden, denn meist werden einer Notgrabung nur wenige Tage eingeräumt, um die Funde zu sichern. Auch die Kontaktaufnahme zur Gruppe ist nicht schwer. „Da wir Laien sind, läuft das sozusagen auf Augenhöhe. Irgendwer entdeckt bei einem Spaziergang einen neuen Erdrutsch, sieht Scherben blitzen und gibt uns Bescheid“, erklärt der Gruppenleiter.

Für die Zukunft wünschen sich Franz Weiss und seine Mitstreiter jüngeren Nachwuchs: Die Gruppe hat eine Alterstruktur von 40 Jahren aufwärts. „Mitmachen kann jeder bei uns. Einzige Vorgabe ist, dass Gruppenarbeit erwünscht ist“, sagt Franz Weiss. Die Gruppe trifft sich in der warmen Jahreszeit immer sonntags von 9 bis 12 Uhr im ehemaligen Gemeindehaus in Erkenbrechtsweiler (Untere Straße 6).